Trumpf Kantine

Im Rahmen der Erweiterung und Modernisierung des Firmengeländes der Firma Trumpf in Ditzingen bei Stuttgart entstand nach den Plänen der Architekten Barkow Leibinger aus Berlin ein neues Betriebsrestaurant. Werner Sobek wurde bei diesem Projekt für die Tragwerks– und Fassadenplanung beauftragt.

Das neue Gebäude zeichnet sich neben seiner Transparenz und Leichtigkeit vor allem durch sein architektonisch wie konstruktiv sehr anspruchsvolles, geometrisch sehr komplexes Dachtragwerk aus.

Transparente Fassade, Holzwaben als Dachstruktur

Der Aufbau des Dachtragwerks erforderte höchste Präzision in Planung und Ausführung. Darüber hinaus war eine sorgfältige Beobachtung des Verformungsverhaltens des Tragwerks über den gesamten Montage- und Bauprozess hinweg erforderlich. Das Primärtragwerk des Gebäudes besteht aus Stahlträgern von bis zu 42 m Länge, die auf vereinzelt angeordneten Stahlstützen ruhen. Dabei gewährleistet die unterschiedliche Schrägstellung der Stahlstützen die Aussteifung gegen Horizontallasten.

Die Stahlträger weisen Kraglängen von bis zu 11,70 m auf und bestehen aus geschweißten Rechteckhohlprofilen verschiedener Abmessungen. Während die Breite mit 300 mm konstant bleibt, passt sich die Höhe dem Kräfteverlauf sowie den architektonischen Anforderungen an: sie variiert zwischen 600 mm bis 1.200 mm. Einzelne Träger wurden zur Herausstellung und Differenzierung von Primär- und Sekundärtragwerk mit einer Höhe von 1.500 mm ausgeführt.

Kantine Trumpf 2

Das Primärtragwerk lagert auf insgesamt neun Stützengruppen. Ihre Positionierung wurde eng auf die architektonischen Randbedingungen abgestimmt. Gleichzeitig musste sorgfältig auf die Wirtschaftlichkeit des Stahlverbrauch geachtet werden.

Komplex geplant mit primärem und sekundärem Tragwerk

Das Sekundärtragwerk besteht aus Holzträgern unterschiedlicher Länge und Höhe, die zwischen den Stahlträgern des Primärtragwerks spannen. Die Geometrie der aus den Holzträgern gebildeten Waben wirkt im Grundriss unregelmäßig, besteht aber tatsächlich nur aus acht unterschiedlichen Wabentypen, die in Gruppen immer wieder aneinander gereiht wurden. Die Montage der Holzwaben erfolgte feldweise. Aus Kostengründen wurde dabei auf ein Flächengerüst verzichtet. Stattdessen wurden unter ausgewählten Knotenpunkten einzelne Montagestützen angeordnet. Die anschließenden Wabenträger wurden dann als vorübergehende Kragarme montiert.

Fünfeckiges Gebäude, in Auditorium umwandelbar

Das fünfeckige Gebäude des Betriebsrestaurants misst im Grundriss 40 x 70 m. Es bietet auf ca. 5.400 m² fast 700 Sitzplätze, die maximale Höhe im Restaurantbereich beträgt 11 m. Bei Bedarf kann der Innenraum durch eine alternative Bestuhlung in ein Auditorium für Veranstaltungen mit bis zu 800 Teilnehmern umgewandelt werden.

Die Firma Trumpf ist weltweit führender Hersteller von Maschinen zum Laserschneiden und Laserschweißen.

Architektur
Barkow Leibinger, Berlin/Deutschland

Planungszeit
2005 − 2006

Ausführungszeit
2006 − 2008

Leistungen von Werner Sobek

  • Tragwerksplanung (LPH 1 − 6 gem. § 64 HOAI)
  • Fassadenplanung (LPH 1 − 8 gem. UBF)

BGF
5.400 m²

Auftraggeber
Trumpf, Ditzingen/Deutschland

Fotografie
David Franck, Ostfildern/Deutschland

Auszeichnungen
DAM Preis für Architektur in Deutschland 2009
Hugo Häring Auszeichnung 2011
Hugo Häring Landespreis 2012
Nike 2013 BDA Architekturpreis

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